Leserfragen

Ein teurer Ehemann?

Fra­ge: Mein Mann ist begei­ster­ter Motor­rad­fah­rer. Nun hat er sich ein neu­es Motor­rad gekauft, um damit Ren­nen fah­ren zu kön­nen. Da wir nicht über vie­le Rück­la­gen ver­fü­gen, hat der das Motor­rad trotz mei­nes aus­drück­li­chen Wider­spruchs auf Raten gekauft. Wenn mein Mann die Raten nicht bezah­len kann, haf­te ich dann mit mei­nem Ver­mö­gen mit für sei­ne Schul­den? Bei der Hei­rat haben wir kei­nen Ehe­ver­trag abgeschlossen.

Ant­wort: Nein. Auch bei ver­hei­ra­te­ten Ehe­paa­ren ver­wal­tet und nutzt jeder Ehe­part­ner sein Ver­mö­gen selbst. So haf­tet jeder auch bloss mit sei­nem eige­nen Ein­kom­men und Ver­mö­gen für sei­ne Schul­den. Die­se Rege­lung gilt für alle Ver­pflich­tun­gen, die nicht im Inter­es­se der zusam­men­le­ben­den Fami­lie abge­schlos­sen wur­den. Dazu gehö­ren Ver­pflich­tun­gen, wel­che aus­schliess­lich für per­sön­li­che, nicht lebens­not­wen­di­ge Bedürf­nis­se abge­schlos­sen wer­den, wie etwa für teu­re Möbel und Fahr­zeu­ge, Wei­ter­bil­dungs­ko­sten oder Kre­dit­ver­trä­ge. Bei sol­chen nicht all­täg­li­chen Anschaf­fun­gen haf­tet jeder Ehe­gat­te allei­ne. Der Ehe­part­ner haf­tet bloss mit, wenn er der Anschaf­fung aus­drück­lich zuge­stimmt hat.

Da es sich bei dem Motor­rad Ihres Man­nes um eine Luxus­an­schaf­fung han­delt, wel­ches für den aus­schliess­li­chen per­sön­li­chen Gebrauch Ihres Man­nes bestimmt ist, haf­ten Sie nicht für den Fall, dass Ihr Mann zah­lungs­un­fä­hig wird. Die Ver­käu­fe­rin kann die aus­ste­hen­den Beträ­ge aus­schliess­lich von Ihrem Mann aus des­sen Ver­mö­gen betreiben.

Anders bei Ver­pflich­tun­gen, wel­che für die lau­fen­den Bedürf­nis­se der Fami­lie abge­schlos­sen wer­den. Sol­ches sind not­wen­di­ge und übli­che Anschaf­fun­gen für den Unter­halt der Fami­lie wie etwa der Kauf von Lebens­mit­teln, Klei­dern oder Haus­halts­ge­rä­ten. Für sol­che Rechts­ge­schäf­te haf­ten bei­de Ehe­gat­ten gemein­sam, selbst wenn der ande­re Ehe­gat­te von der Anschaf­fung nichts wuss­te oder gar dage­gen war.

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Hätten Sie es gewusst?

Bezahle ich zu viel?

Fra­ge: Als ich die­sen Monat mei­ne Neben­ko­sten­ab­rech­nung durch­ge­se­hen habe, ist mir auf­ge­fal­len, dass gewis­se Neben­ko­sten auf alle Woh­nun­gen gleich­mäs­sig auf­ge­teilt wer­den. So etwa die Kosten für die Gar­ten­pfle­ge. Da ich mit mei­ner Frau im ober­sten Stock­werk woh­ne, benut­zen wir den Gar­ten fast nie. Ande­re Mie­ter hin­ge­gen gril­lie­ren stän­dig bei schö­nem Wet­ter auf dem Rasen. Müs­sen die Kosten nicht nach Benutzung

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Erbschaftsschulden bezahlen?

Fra­ge: Vor rund zwei Jah­ren ist mein Vater ver­stor­ben. Er ver­erb­te mir und mei­nen Geschwi­stern nicht viel. Da ich nichts mit der Erb­schaft zu tun haben woll­te, habe ich mei­nen Erb­teil an eine mei­ner Schwe­stern ver­kauft. Nun habe ich einen Brief erhal­ten, indem ein Gläu­bi­ger aus der Erb­schaft mei­nes Vaters Ansprü­che gegen mich gel­tend machen will. Mit dem Ver­kauf der

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Cornel Wehrli Rechtsanwalt

Cornel Wehrli, Rechtsanwalt

Cornel ist mit Priska verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er wohnt in Frick. Als Mitglied des internationalen Serviceclubs Kiwanis gilt sein soziales Engagement den Kindern. In seiner Freizeit geniesst er seine Freiheit auf dem Motarrad oder unter dem Gleitschirm. Wenn Cornel kein Anwalt geworden wäre, würde er sein Geld als Gleitschirm-Testpilot verdienen.

Mein Leitsatz:

«Gesetzeskenntnis allein genügt nicht. Es gilt immer den Menschen mit seinen Sorgen und Wünschen zu erkennen, um gemeinsam den Erfolg anzustreben.»

Haben Sie gewusst?

Cornel hält den Wecker für eine der dümmsten Erfindungen der Menschheit.