Frage der Woche

Anspruch auf einen neuen Teppich?

Fra­ge: Der alte Tep­pich im Wohn­be­reich unse­rer Miet­woh­nung gefällt mir über­haupt nicht. Der Ver­mie­ter hat mir gesagt, dass der Tep­pich vor über 10 Jah­ren ver­legt wur­de. Die Lebens­dau­er eines Tep­pichs ist nach 10 Jah­ren abge­lau­fen. Kann ich vom Ver­mie­ter ver­lan­gen, dass er einen neu­en Tep­pich verlegt?

Ant­wort: Nein. Mit der Lebens­dau­er­ta­bel­le lässt sich die vor­aus­sicht­li­che Lebens­dau­er von Ein­rich­tun­gen in Wohn­räu­men ein­fach und schnell bestim­men. Repa­ra­tu­ren oder der Ersatz von kaput­ten Gegen­stän­den müs­sen grund­sätz­lich vom Ver­mie­ter über­nom­men wer­den. Aus­ge­nom­men davon sind Klein­re­pa­ra­tu­ren, sofern sie mühe­los von Hand und ohne spe­zi­el­les Fach­wis­sen gemacht wer­den kön­nen (bei­spiels­wei­se das Ölen von Schar­nie­ren oder das Anzie­hen einer locke­ren Schrau­be bei einer Steck­do­se). Im Fal­le einer über­mäs­si­gen Abnut­zung durch den Mie­ter muss die­ser für den soge­nann­ten Zeit­wert des Gegen­stands auf­kom­men. Dazu zieht man von der Lebens­dau­er des Gegen­stan­des das tat­säch­li­che Alter des Gegen­stan­des ab. Ein Bei­spiel: Die Lebens­dau­er eines Spann­tep­pichs mitt­le­rer Qua­li­tät beträgt 10 Jah­re. Ver­ur­sa­chen Sie nun Brand­spu­ren an Ihrem 7‑jährigen Tep­pich, müs­sen Sie als Mie­ter 30 % der Kosten des neu anzu­schaf­fen­den Spann­tep­pichs über­neh­men. Ist der Tep­pich jedoch älter als 10 Jah­re und damit bereits amor­ti­siert, müs­sen Sie kei­ne Kosten tra­gen. Bei lau­fen­den Miet­ver­hält­nis­sen haben Sie nicht ohne Wei­te­res Anspruch auf die Erneue­rung von Ein­rich­tun­gen, deren Lebens­dau­er abge­lau­fen ist. In Ihrem Fall ist der Spann­tep­pich zwar bereits 10 Jah­re alt. Er weist jedoch kei­ner­lei Män­gel auf und die Wei­ter­be­nut­zung des Tep­pichs kann Ihnen pro­blem­los zuge­mu­tet wer­den. Vor­lie­gend ist Ihr Ver­mie­ter also nicht ver­pflich­tet, eine soge­nann­te Schön­heits­re­pa­ra­tur vorzunehmen.

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Hätten Sie es gewusst?

Unliebsame Überraschung

Fra­ge: Ich bin schon lan­ge am Auto eines Freun­des inter­es­siert. Nach eini­gem hin und her haben wir den Kauf­ver­trag auf­ge­setzt und unter­zeich­net. Als ich am näch­sten Tag zur Abho­lung vor­bei­ging, stell­te ich mit Schrecken fest, dass das Auto über Nacht zer­kratzt wur­de. Ich habe den Kauf­preis noch nicht bezahlt. Der Wagen stand noch auf sei­nem Grund­stück, somit war das Auto

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Kostenvoranschlag wertlos?

Fra­ge: Wir haben einen Schrei­ner mit ver­schie­de­nen Reno­va­ti­ons­ar­bei­ten in unse­rer Küche beauf­tragt. Er mach­te einen “unver­bind­li­chen Richt­preis (Preis­schät­zung) für den Küchen­um­bau“ in der Höhe von 15’000 Fran­ken. Mit der Arbeit waren wir zufrie­den. Nach der Been­di­gung der Arbei­ten kam aber die gros­se Über­ra­schung. Wir erhiel­ten näm­lich eine Rech­nung über 20’220 Fran­ken. Damit waren wir nicht ein­ver­stan­den. Der Schrei­ner will jedoch

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Cornel Wehrli Rechtsanwalt

Cornel Wehrli, Rechtsanwalt

Cornel ist mit Priska verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er wohnt in Frick. Als Mitglied des internationalen Serviceclubs Kiwanis gilt sein soziales Engagement den Kindern. In seiner Freizeit geniesst er seine Freiheit auf dem Motarrad oder unter dem Gleitschirm. Wenn Cornel kein Anwalt geworden wäre, würde er sein Geld als Gleitschirm-Testpilot verdienen.

Mein Leitsatz:

«Gesetzeskenntnis allein genügt nicht. Es gilt immer den Menschen mit seinen Sorgen und Wünschen zu erkennen, um gemeinsam den Erfolg anzustreben.»

Haben Sie gewusst?

Cornel hält den Wecker für eine der dümmsten Erfindungen der Menschheit.