Frage der Woche

Gutschein wider Willen?

Fra­ge: Ich war letz­te Woche wäh­rend eines Stadt­bum­mels ein­kau­fen. In einem Klei­der­ge­schäft habe ich ein T‑Shirt gefun­den, das mir gefiel und ich habe es gekauft. Als ich es zu Hau­se aus­ge­packt habe, hat es mir dann doch nicht mehr so gut gefal­len wie im Geschäft. Ich ging am näch­sten Tag in den Laden zurück, um es zurück­zu­brin­gen. Die Ver­käu­fe­rin mein­te, ich erhal­te das Geld in Form eines Gut­schei­nes zurück. Ich woll­te das Geld aber lie­ber in bar, da ich nur sehr sel­ten in die­sem Laden ein­kau­fen gehe. Muss ich es akzep­tie­ren, dass ich das Geld in Form eines Gut­scheins erhalte?

Ant­wort: Ja. Der Ver­käu­fer ist näm­lich nicht ver­pflich­tet Waren, die dem Kun­den nicht mehr gefal­len, zurück­zu­neh­men. Abge­schlos­se­ne Kauf­ver­trä­ge sind ver­bind­lich. Das bedeu­tet, es gibt kein Recht auf Rück­tritt oder Umtausch. Eine Aus­nah­me sind Garan­tie­fäl­le. Weist die gekauf­te Sache einen Man­gel auf, gel­ten die Garan­tie­re­geln. Sie haben in einem sol­chen Fall die Mög­lich­keit, die Sache gegen ein feh­ler­frei­es Pro­dukt umzu­tau­schen, eine Preis­re­duk­ti­on zu ver­lan­gen oder bei schwer­wie­gen­den Män­geln die Sache zurück­zu­ge­ben und den Kauf­preis zurück­zu­ver­lan­gen. Der Ver­käu­fer kann aber auch im Kauf­ver­trag von die­sen Vor­schrif­ten abwei­chen und fest­le­gen, dass bei einem Man­gel bloss Ersatz gewährt wird und kei­ne Rück­erstat­tung des Kauf­prei­ses erfolgt. Das T‑Shirt, wel­ches Sie zurück­ge­ge­ben haben, ist kein Garan­tie­fall, da es kei­nen Man­gel auf­wies. Die Ver­käu­fe­rin hat das T‑Shirt ledig­lich aus Kulanz zurück­ge­nom­men. Da das Geschäft das T‑Shirt frei­wil­lig zurück­nahm, ist es die­sem auch über­las­sen, ob es Ihnen dafür den Kauf­preis in Bar­geld oder in Form eines Gut­scheins aus­hän­digt. Sie müs­sen also akzep­tie­ren, dass sie den Kauf­preis als Gut­schein zurück­er­stat­tet erhalten.

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Hätten Sie es gewusst?

Hilft mir kein Anwalt?

Fra­ge: Ich wer­de von einem frü­he­ren Kol­le­gen beschul­digt, an einem Ein­bruch­dieb­stahl betei­ligt gewe­sen zu sein. Dies stimmt zwar nicht, doch scheint mir nie­mand zu glau­ben. Der Grund liegt dar­in, dass ich vor ein paar Jah­ren ein­mal eine ähn­li­che Dumm­heit began­gen habe. Nun ist bereits eine Gerichts­ver­hand­lung ange­setzt und in der Ankla­ge­schrift wird eine Frei­heits­stra­fe von 5 Mona­ten ver­langt. Ich weiss

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Rückgabe trotz Garantieausschluss möglich?

Fra­ge: Auf­grund eines Inse­rats im Inter­net habe ich vor vier Wochen einen VW Golf gekauft. Im Kauf­ver­trag steht „Wie gese­hen so gefah­ren ohne Garan­tie ab Platz“. Nach­dem ich das Auto in den Ser­vice gebracht habe, teil­te mir der Gara­gist mit, der Per­so­nen­wa­gen wei­se einen mas­si­ven Rost­be­fall auf. Gemäss dem dar­auf­hin erstell­ten Gut­ach­ten ist das Fahr­zeug nicht mehr ver­kehrs­taug­lich. Zudem stellte

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Cornel Wehrli Rechtsanwalt

Cornel Wehrli, Rechtsanwalt

Cornel ist mit Priska verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er wohnt in Frick. Als Mitglied des internationalen Serviceclubs Kiwanis gilt sein soziales Engagement den Kindern. In seiner Freizeit geniesst er seine Freiheit auf dem Motarrad oder unter dem Gleitschirm. Wenn Cornel kein Anwalt geworden wäre, würde er sein Geld als Gleitschirm-Testpilot verdienen.

Mein Leitsatz:

«Gesetzeskenntnis allein genügt nicht. Es gilt immer den Menschen mit seinen Sorgen und Wünschen zu erkennen, um gemeinsam den Erfolg anzustreben.»

Haben Sie gewusst?

Cornel hält den Wecker für eine der dümmsten Erfindungen der Menschheit.