Frage der Woche

Wenn dein Geld auch mein Geld ist

Fra­ge: Ich bin nun seit mehr als 10 Jah­ren mit mei­nem Mann ver­hei­ra­tet und wir haben zwei gemein­sa­me Kin­der. Bis zur Geburt des ersten Kin­des habe ich gear­bei­tet. Danach habe ich mich zu Hau­se um die Kin­der und den Haus­halt geküm­mert. Mein Mann arbei­tet bei einer Bank und ver­dient das Geld, um die Fami­lie zu unter­hal­ten. Da die Kin­der nun älter sind, möch­te ich wie­der anfan­gen zu foto­gra­fie­ren. Als ich mei­nen Mann dar­auf ansprach, mein­te die­ser, ich sol­le selbst arbei­ten gehen, um mein Hob­by finan­zie­ren zu kön­nen. Stimmt das, kann mir mein Mann das Geld verweigern?

Ant­wort: Nein. Ihr Mann hat zwar grund­sätz­lich recht, wenn er sagt, dass sein Lohn ihm gehört. Auch wenn Sie unter dem Güter­stand der Errun­gen­schafts­be­tei­li­gung leben, hat das kei­nen Ein­fluss auf Ihre Eigen­tums­ver­hält­nis­se. Der Lohn, wel­cher Ihr Mann ver­dient, gehört wei­ter­hin ihm. Erst im Fal­le einer Schei­dung müss­te Ihr Mann die Hälf­te sei­nes wäh­rend der Ehe erwirt­schaf­te­ten Ver­mö­gens mit Ihnen tei­len. Das bedeu­tet aber nicht, dass Sie nicht auch bereits wäh­rend der Ehe einen Anspruch auf finan­zi­el­le Unter­stüt­zung durch Ihren Ehe­mann haben. Denn laut Gesetz hat der Ehe­gat­te, wel­cher den Haus­halt besorgt und die Kin­der betreut, einen Anspruch dar­auf, dass der ande­re ihm regel­mäs­sig einen ange­mes­se­nen Betrag zur frei­en Ver­fü­gung aus­rich­tet. Damit soll sicher­ge­stellt wer­den, dass bei­de Ehe­gat­ten einen ähn­li­chen Lebens­stil füh­ren kön­nen. Sie ver­fü­gen über zu wenig eige­ne Ein­künf­te, um die Foto­gra­fie finan­zie­ren zu kön­nen. Der Lohn Ihres Man­nes reicht dem­ge­gen­über aus, damit am Ende des Monats Geld übrig bleibt. Unter die­sen Umstän­den haben Sie einen Anspruch auf finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Mit ande­ren Wor­ten hat Ihnen Ihr Mann das nöti­ge Geld zur Ver­fü­gung zu stel­len, damit Sie Ihrem Hob­by nach­ge­hen können.

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Hätten Sie es gewusst?

Uhr und Geld verloren?

Fra­ge: Mir hat vor vier Wochen ein Bekann­ter eine gebrauch­te Arm­band­uhr für 800 Fran­ken ange­bo­ten. Nach eini­gem hin und her habe ich ihm die Uhr schliess­lich für 650 Fran­ken abge­kauft. Vor zwei Tagen ist nun der Bru­der mei­nes Bekann­ten zu mir gekom­men. Er hat mich auf­ge­for­dert, ihm die Uhr sofort zurück­ge­ben, da ihm die­se gestoh­len wur­de. Kann ich die Uhr

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Pistenrowdy zerstört Urlaubsfreude

Fra­ge: Mein ver­meint­lich unbe­schwer­ter Ski­aus­flug wäh­rend der Wei­h­­nachts- und Neu­jahrs­zeit nahm eine uner­war­te­te Wen­dung, als mich ein Snow­boar­der buch­stäb­lich “über­fah­ren” hat. Er ist auf der Piste unge­bremst in mich hin­ein­ge­rast. Dabei brach ich mir die rech­te Schul­ter. Mit mei­nen 66 Jah­ren gestal­tet sich die Hei­lung lang­wie­rig. Der Unfall ver­ur­sacht erheb­li­che Kosten. Muss der Snow­boar­der die­se über­neh­men? Ant­wort: Ja, der Snowboarder

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Cornel Wehrli Rechtsanwalt

Cornel Wehrli, Rechtsanwalt

Cornel ist mit Priska verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er wohnt in Frick. Als Mitglied des internationalen Serviceclubs Kiwanis gilt sein soziales Engagement den Kindern. In seiner Freizeit geniesst er seine Freiheit auf dem Motarrad oder unter dem Gleitschirm. Wenn Cornel kein Anwalt geworden wäre, würde er sein Geld als Gleitschirm-Testpilot verdienen.

Mein Leitsatz:

«Gesetzeskenntnis allein genügt nicht. Es gilt immer den Menschen mit seinen Sorgen und Wünschen zu erkennen, um gemeinsam den Erfolg anzustreben.»

Haben Sie gewusst?

Cornel hält den Wecker für eine der dümmsten Erfindungen der Menschheit.