Frage der Woche

Sind Männer gleicher?

Fra­ge: Ich bin Kell­ne­rin in einem Restau­rant. In einem Gespräch mit Mit­ar­bei­tern habe ich her­aus­ge­fun­den, dass mei­ne bei­den männ­li­chen Kol­le­gen jeweils 500 Fran­ken pro Monat mehr ver­die­nen. Dabei machen Sie genau den glei­chen Job wie ich. Der Chef mein­te, das habe man damals so im Arbeits­ver­trag abge­macht und dar­an hal­te er sich. Muss ich sei­ne Aus­kunft akzeptieren?

Ant­wort: Nein. Die Lohn­hö­he ist in erster Linie Ver­hand­lungs­sa­che. Wenn ande­re im Betrieb mehr ver­die­nen, bleibt in der Regel nichts ande­res übrig, als zu ver­han­deln. Eine Aus­nah­me besteht jedoch bei Lohn­dis­kri­mi­nie­run­gen auf­grund des Geschlechts. Denn die schwei­ze­ri­sche Bun­des­ver­fas­sung ver­spricht glei­chen Lohn für glei­che Arbeit für Mann und Frau. Eine gleich­wer­ti­ge Arbeit liegt vor, wenn die Tätig­keit, die Anfor­de­rung und die Ver­ant­wor­tung ver­gleich­bar sind. Als Betrof­fe­ne müs­sen Sie die unge­rech­te Ent­löh­nung nicht bewei­sen, son­dern nur glaub­haft machen. Spre­chen Sie dazu am besten mit Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern über deren Löh­ne. In Ihrem Fall ver­die­nen die männ­li­chen Kol­le­gen für die­sel­be Arbeit tat­säch­lich 500 Fran­ken mehr. Das Gespräch mit Ihrem Chef haben Sie bereits gesucht, lie­fer­te jedoch nicht den gewünsch­ten Erfolg. Sie haben nun die Mög­lich­keit, sich an die kan­to­na­le Schlich­tungs­stel­le für Gleich­stel­lungs­fra­gen zu wen­den. Die­ses Schlich­tungs­ver­fah­ren ist kosten­los. For­dern kön­nen Sie für die Zukunft den glei­chen Lohn sowie eine Nach­zah­lung der Lohn­dif­fe­renz für die letz­ten fünf Jah­re. Gut zu wis­sen: Das Gleich­stel­lungs­ge­setz kennt einen beson­de­ren Schutz vor Rache­kün­di­gun­gen. Wer sich gegen eine Lohn­dis­kri­mi­nie­rung zur Wehr setzt, ist wäh­rend der Dau­er des Ver­fah­rens sowie sechs Mona­te dar­über hin­aus gegen eine Kün­di­gung geschützt.

Glänzen Sie mit nützlichem Alltagswissen 

Wir senden Ihnen verständliche Antworten auf die beliebtesten Alltagsfragen kostenlos und direkt in Ihr Postfach. Der Versand erfolgt 2- bis 3-mal jährlich.

Hätten Sie es gewusst?

Rückgabe trotz Garantieausschluss möglich?

Fra­ge: Auf­grund eines Inse­rats im Inter­net habe ich vor vier Wochen einen VW Golf gekauft. Im Kauf­ver­trag steht „Wie gese­hen so gefah­ren ohne Garan­tie ab Platz“. Nach­dem ich das Auto in den Ser­vice gebracht habe, teil­te mir der Gara­gist mit, der Per­so­nen­wa­gen wei­se einen mas­si­ven Rost­be­fall auf. Gemäss dem dar­auf­hin erstell­ten Gut­ach­ten ist das Fahr­zeug nicht mehr ver­kehrs­taug­lich. Zudem stellte

Weiterlesen »

Beinaheunfall mit einem Kind

Fra­ge: Ein Kol­le­ge erzähl­te kürz­lich, er hät­te einen schlim­men Unfall nur knapp ver­hin­dern kön­nen, als ihm ein Kind vor das Auto rann­te. Nach­dem er sein Fahr­zeug zum Ste­hen gebracht habe, sei die Mut­ter des Kin­des auf ihn zuge­lau­fen und habe ihn laut­hals beschimpft. Als Auto­fah­rer müs­se er bes­ser auf­pas­sen, wenn Kin­der in der Nähe sei­en. Das Kind spa­zier­te jedoch in

Weiterlesen »
Nach oben scrollen
Cornel Wehrli Rechtsanwalt

Cornel Wehrli, Rechtsanwalt

Cornel ist mit Priska verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er wohnt in Frick. Als Mitglied des internationalen Serviceclubs Kiwanis gilt sein soziales Engagement den Kindern. In seiner Freizeit geniesst er seine Freiheit auf dem Motarrad oder unter dem Gleitschirm. Wenn Cornel kein Anwalt geworden wäre, würde er sein Geld als Gleitschirm-Testpilot verdienen.

Mein Leitsatz:

«Gesetzeskenntnis allein genügt nicht. Es gilt immer den Menschen mit seinen Sorgen und Wünschen zu erkennen, um gemeinsam den Erfolg anzustreben.»

Haben Sie gewusst?

Cornel hält den Wecker für eine der dümmsten Erfindungen der Menschheit.