Leserfragen

Mietzinserhöhung nach Renovation?

Fra­ge: Die­ses Jahr wur­de die Miet­woh­nung saniert, in der ich mit mei­nem Part­ner woh­ne. Der Ver­mie­ter hat uns jetzt mit­ge­teilt, dass er den Miet­zins um 20 Pro­zent erhö­hen will. Kann er das machen?

Ant­wort: Ja. Sobald die defi­ni­ti­ve Bau­ab­rech­nung bekannt ist, kann der Ver­mie­ter den Miet­zins auf den näch­sten ver­trag­li­chen Kün­di­gungs­ter­min erhö­hen. Die Erhö­hung muss dabei auf einem amt­li­chen For­mu­lar ange­kün­digt wer­den. Er darf den Miet­zins aber nicht belie­big erhö­hen. Die Höhe des Mietz­ins­auf­schlags bemisst sich nach den tat­säch­li­chen Kosten der Reno­va­ti­on. Dabei darf der Ver­mie­ter nicht alle Kosten auf den Mie­ter abwäl­zen, son­dern bloss jene, wel­che wert­ver­meh­rend sind. Für wert­erhal­ten­de Inve­sti­tio­nen ist eine Miet­zins­er­hö­hung aus­ge­schlos­sen. Es wird zwi­schen umfas­sen­der Über­ho­lung und Ein­zel­re­no­va­ti­on unter­schie­den. Bei einer umfas­sen­den Über­ho­lung wer­den meh­re­re Tei­le des Gebäu­des ersetzt, bei denen eine detail­lier­te Unter­schei­dung der Kosten nicht mög­lich ist. Es gilt die wider­leg­ba­re Ver­mu­tung, dass zwi­schen 50 und 70 Pro­zent der Kosten als wert­ver­meh­rend gel­ten. Die rest­li­chen Kosten darf der Eigen­tü­mer nicht auf die Mie­ter abwäl­zen, da es sich dabei um den Wert­erhalt der Lie­gen­schaft han­delt. Bei Ein­zel­re­no­va­tio­nen kann der Ver­mie­ter die Kosten getrennt bele­gen und der wert­ver­meh­ren­de Anteil kann ent­spre­chend berech­net wer­den. So etwa, wenn der Tep­pich­bo­den in der Woh­nung durch Par­kett ersetzt wird oder der Gas­herd durch einen Induk­ti­ons­herd. Wol­len Sie die Miet­zins­er­hö­hung anfech­ten, müs­sen Sie das innert 30 Tagen tun. Ver­pas­sen Sie die Frist, gilt die Miet­zins­er­hö­hung, auch wenn sie sich als nicht kor­rekt her­aus­stel­len soll­te. Der neue Miet­zins gilt für Sie auch dann, wenn ande­re Mie­ter der Lie­gen­schaft die Miet­zins­er­hö­hung erfolg­reich ange­foch­ten haben.

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Hätten Sie es gewusst?

Rückgabe erlaubt?

Fra­ge: Ich habe vor einer Woche einen neu­en Fern­se­her für 900 Fran­ken gekauft. Ich habe die Opti­on gewählt, in monat­li­chen Raten zu bezah­len inklu­si­ve dem Zins für zwei Jah­re. Jetzt erhielt ich aber eine teu­re Arzt­rech­nung und da ich zur Zeit etwas knapp bei Kas­se bin, kann ich mir den Fern­se­her nun nicht mehr lei­sten. Daher möch­te ich den Fernseher

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Neuer Vertrag – was nun?

Fra­ge: Anfang die­ses Jah­res wur­de die Woh­nung total­sa­niert, in der ich woh­ne. Nun erhielt ich vom Ver­mie­ter einen neu­en Miet­ver­trag zuge­schickt, den ich gegen­zeich­nen soll­te. Grund­sätz­lich bin ich mit dem neu­en Ver­trag ein­ver­stan­den, ledig­lich ein Punkt bei den Neben­ko­sten akzep­tie­re ich nicht. Kann ich die ent­spre­chen­de Klau­sel durch­strei­chen, bevor ich den Ver­trag unter­zeich­ne? Ant­wort: Nein. Denn Ach­tung, wenn Sie den

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Cornel Wehrli Rechtsanwalt

Cornel Wehrli, Rechtsanwalt

Cornel ist mit Priska verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er wohnt in Frick. Als Mitglied des internationalen Serviceclubs Kiwanis gilt sein soziales Engagement den Kindern. In seiner Freizeit geniesst er seine Freiheit auf dem Motarrad oder unter dem Gleitschirm. Wenn Cornel kein Anwalt geworden wäre, würde er sein Geld als Gleitschirm-Testpilot verdienen.

Mein Leitsatz:

«Gesetzeskenntnis allein genügt nicht. Es gilt immer den Menschen mit seinen Sorgen und Wünschen zu erkennen, um gemeinsam den Erfolg anzustreben.»

Haben Sie gewusst?

Cornel hält den Wecker für eine der dümmsten Erfindungen der Menschheit.