Frage der Woche

Kein Durchkommen?

Fra­ge: Der kür­ze­ste Weg zu mei­nem Haus führt über die Zufahrts­stras­se mei­nes Nach­barn. Wir benut­zen die­sen Weg bereits seit Jah­ren. Letzt­hin kam es zu einer Aus­ein­an­der­set­zung mit mei­nem Nach­barn. Seit­her ver­bie­tet er uns, sei­ne Zufahrt zu benut­zen. Kann er das?

Ant­wort: Ja, aus­ser Sie haben ein soge­nann­tes Weg­recht. Dar­an ändert auch der Umstand nichts, dass er Ihnen frei­wil­lig wäh­rend Jah­ren den Zugang erlaub­te. Ein Weg­recht erlaubt es, einen Weg oder Zugang über ein frem­des Grund­stück zu benut­zen. Um ein Weg­recht gül­tig zu ver­ein­ba­ren, muss ein schrift­li­cher Ver­trag geschlos­sen wer­den. Die­ser muss öffent­lich durch einen Notar beur­kun­det und anschlies­send im Grund­buch ein­ge­tra­gen wer­den. Wur­de im Ver­trag nicht gere­gelt, wer für den Unter­halt des Wegs auf­kommt, so hat laut Gesetz der Nut­zer des Weg­rechts die Kosten zu tra­gen. Der Grund­ei­gen­tü­mer kann beim Gericht ver­lan­gen, dass das Weg­recht ent­schä­di­gungs­los auf­ge­ho­ben wird, wenn der Berech­tig­te kein Inter­es­se mehr dar­an hat oder wenn die Aus­übung unmög­lich gewor­den ist. Besteht noch ein gerin­ges Inter­es­se des Berech­tig­ten, kann das Weg­recht bloss gegen eine Ent­schä­di­gung auf­ge­ho­ben wer­den. Da Sie nie einen schrift­li­chen Ver­trag abge­schlos­sen haben und kein Ein­trag im Grund­buch ver­merkt ist, besit­zen Sie kein Weg­recht. Sie müs­sen ab jetzt den län­ge­ren Umweg zu Ihrem Haus benut­zen. Ein Weg­recht kann auch nicht durch jah­re­lan­gen Gebrauch erses­sen wer­den. Daher spielt es kei­ne Rol­le, dass Sie die Zufahrts­stras­se des Nach­barn bis­her benut­zen durf­ten. Eine Aus­nah­me wür­de nur dann bestehen, wenn kei­ne für Motor­fahr­zeu­ge befahr­ba­re Stras­se zwi­schen Ihrem Grund­stück und der öffent­li­chen Stras­se besteht. Dies­falls hät­ten Sie einen Anspruch auf einen soge­nann­ten Not­weg. Dies ist aber bei Ihnen nicht der Fall.

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Hätten Sie es gewusst?

Uhr und Geld verloren?

Fra­ge: Mir hat vor vier Wochen ein Bekann­ter eine gebrauch­te Arm­band­uhr für 800 Fran­ken ange­bo­ten. Nach eini­gem hin und her habe ich ihm die Uhr schliess­lich für 650 Fran­ken abge­kauft. Vor zwei Tagen ist nun der Bru­der mei­nes Bekann­ten zu mir gekom­men. Er hat mich auf­ge­for­dert, ihm die Uhr sofort zurück­ge­ben, da ihm die­se gestoh­len wur­de. Kann ich die Uhr

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Pistenrowdy zerstört Urlaubsfreude

Fra­ge: Mein ver­meint­lich unbe­schwer­ter Ski­aus­flug wäh­rend der Wei­h­­nachts- und Neu­jahrs­zeit nahm eine uner­war­te­te Wen­dung, als mich ein Snow­boar­der buch­stäb­lich “über­fah­ren” hat. Er ist auf der Piste unge­bremst in mich hin­ein­ge­rast. Dabei brach ich mir die rech­te Schul­ter. Mit mei­nen 66 Jah­ren gestal­tet sich die Hei­lung lang­wie­rig. Der Unfall ver­ur­sacht erheb­li­che Kosten. Muss der Snow­boar­der die­se über­neh­men? Ant­wort: Ja, der Snowboarder

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Cornel Wehrli Rechtsanwalt

Cornel Wehrli, Rechtsanwalt

Cornel ist mit Priska verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er wohnt in Frick. Als Mitglied des internationalen Serviceclubs Kiwanis gilt sein soziales Engagement den Kindern. In seiner Freizeit geniesst er seine Freiheit auf dem Motarrad oder unter dem Gleitschirm. Wenn Cornel kein Anwalt geworden wäre, würde er sein Geld als Gleitschirm-Testpilot verdienen.

Mein Leitsatz:

«Gesetzeskenntnis allein genügt nicht. Es gilt immer den Menschen mit seinen Sorgen und Wünschen zu erkennen, um gemeinsam den Erfolg anzustreben.»

Haben Sie gewusst?

Cornel hält den Wecker für eine der dümmsten Erfindungen der Menschheit.