Leserfragen

Bleibe ich benachteiligt?

Fra­ge: Mei­ne Eltern sind bei­de letz­tes Jahr ver­stor­ben. Vor ihrem Tod haben sie mei­nem Bru­der eine grös­se­re Geld­sum­me geschenkt, damit er sich selbst­stän­dig machen und sein eige­nes Geschäft auf­bau­en kann. Ich hin­ge­gen habe nie Geld von unse­ren Eltern erhal­ten. Kann ich das Geld von mei­nem Bru­der zurückfordern?

Ant­wort: Nein, Sie gehen aber trotz­dem nicht leer aus. Kin­der müs­sen näm­lich Schen­kun­gen und Erb­vor­be­zü­ge, die sie von ihren Eltern erhal­ten haben, im Todes­fall gegen­über den ande­ren Erben aus­glei­chen. Das bedeu­tet, die Schen­kung oder der Erb­vor­be­zug wird zum Nach­lass­ver­mö­gen hin­zu­ge­rech­net und bei der Berech­nung der Erb­an­tei­le dem ent­spre­chen­den Erben ange­rech­net. Die Aus­glei­chungs­pflicht der Nach­kom­men gilt nur für Schen­kun­gen, die exi­stenz­si­chernd oder ‑ver­bes­sernd sind. Nicht dar­un­ter fal­len soge­nann­te «Luxus»-Schenkungen. Auch übli­che Gele­gen­heits­ge­schen­ke unter­lie­gen nicht der Aus­glei­chungs­pflicht. Die Eltern kön­nen aber anord­nen, dass eine aus­gleichs­pflich­ti­ge Schen­kung nicht der Aus­glei­chung unter­lie­gen soll. Wei­ter kön­nen sie ent­schei­den, zu wel­chem Wert die Schen­kung aus­ge­gli­chen wer­den soll. Kin­der dür­fen ungleich behan­delt wer­den, da die Eltern selbst ent­schei­den kön­nen, was sie mit ihrem Ver­mö­gen tun wol­len. Dabei dür­fen die Schen­kun­gen, die durch die Eltern von der Aus­glei­chungs­pflicht befreit wur­den, nicht die Pflicht­tei­le der benach­tei­lig­ten Kin­der ver­let­zen. Sonst kön­nen die­se eine Rück­zah­lung in der Höhe ihrer Pflicht­tei­le ver­lan­gen. Die Schen­kung an Ihren Bru­der dien­te sei­ner Exi­stenz­ver­bes­se­rung und unter­liegt somit der Aus­glei­chungs­pflicht, sofern Ihre Eltern ihn nicht davon befreit haben. Sie kön­nen die Geld­sum­me zwar nicht direkt von Ihrem Bru­der zurück­for­dern, sie wird ihm aber bei der Erb­tei­lung angerechnet.

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Cornel Wehrli Rechtsanwalt

Cornel Wehrli, Rechtsanwalt

Cornel Wehrli wohnt in Frick ...
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Cornels Leitsatz

«Gesetzeskenntnis allein genügt nicht. Es gilt immer den Menschen mit seinen Sorgen und Wünschen zu erkennen, um gemeinsam den Erfolg anzustreben.»

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Wenn Cornel gerade nicht in der Kanzlei ist, findet man ihn hoch oben über den Wolken beim Gleitschirmfliegen.